Inclusive Leadership heute: Praktische Anwendung in großen Unternehmen

Zahlreiche Unternehmen haben die Bedeutung von Inclusive Leadership bereits erkannt und mit der Implementierung in die Unternehmenskultur und die Unternehmensprozesse begonnen. Wie bedeutsam das für Unternehmen und Einzepersonen ist, hat der erste Blog Artikel der Mini Serie beschrieben. Im zweiten Teil der Serie zu Inclusive Leadership lernen Sie die aktuellen Ansätze großer Unternehmen im Bereich von Inklusiver Führung kennen und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.

Welche Unternehmensbereiche sind wichtig für Inclusive Leadership?

Damit Inclusive Leadership langfristig funktionieren kann, ist es wichtig, dass es zum festen Teil der Unternehmenskultur gemacht wird und auf diese Weise in allen Bereichen des Unternehmens gelebt wird. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Unternehmensbereichen zu, die direkt mit der Auswahl, Weiterentwicklung und Führung der Mitarbeitenden betraut sind.

Einstellung und Auswahl

Der gesamte Recruitingprozess sollte frei von Vorurteilen sein und allen Bewerber:innen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht und anderen Merkmalen Chancengleichheit ermöglichen. Hierzu gibt es technische Hilfsmittel wie die Anonymisierung von Bewerbungen und Lebensläufen sowie Trainings und Reflexionstechniken für Führungskräfte in Entscheidungspositionen.

Führung und Management

Eine Kultur der Offenheit und Inklusivität sollte gefördert werden. Das bedeutet, dass alle Mitarbeitenden ihre Standpunkte frei äußern können und bei Entscheidungen gleichwertig berücksichtigt werden.

Schulung und Entwicklung der Belegschaft

Neben Führungskräften ist es wichtig, auch bei den Mitarbeitenden für ein Bewusstsein für Vielfalt und Inklusivität zu sorgen. Weiterbildungsmaßnahmen können helfen, eine Arbeitsumgebung und ein Betriebsklima zu schaffen, das Vielfalt fördert.

Kompetenzen für Inclusive Leadership

Für Inclusive Leadership sind neben Soft Skills insbesondere zwei Schlüsselkompetenzen für die praktische Umsetzung bedeutsam, die dementsprechend geschult werden sollten.

Interkulturalität

Wie im ersten Teil des Blog-Artikels erläutert, nimmt die Globalisierung und die kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz aufgrund der demografischen und ökonomischen Entwicklungen zu.

Dementsprechend ist es wichtig, die Vielfalt der kulturellen Hintergründe von Mitarbeitenden zu schätzen und zu fördern. Dabei geht es nicht nur um die Akzeptanz jedes Individuums, sondern auch um den aktiven Austausch innerhalb der Teams. Das kann beispielsweise durch interkulturelle Schulungen oder Mentoringprogramme erreicht werden.

Gendersensibilität

Genauso wie die kulturelle Vielfalt, darf auch die Diversität von Geschlechtern berücksichtigt werden. Geschlechterspezifische Stereotypen sollten von Führungskräften überwunden werden, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Flexible Arbeitsmodelle können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Work-Life-Balance für alle Geschlechter zu verbessern.

Praxisbeispiele von Inclusive Leadership

Inklusive Führung findet bereits Anwendung in zahlreichen großen Unternehmen. Das Potenzial ist dabei noch längst nicht ausgeschöpft, die Beispiele zeigen jedoch bereits die positiven Effekte und Chancen dieser Führungsphilosophie auf.

Deutsche Bank

Die Deutsche Bank hat sich zu einer inklusiven Arbeitsumgebung verpflichtet und setzt gezielt auf Programme zur Förderung von Vielfalt und Gleichberechtigung. Neben geschlechtersensiblen Maßnahmen, die der Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen, werden auch gezielte Initiativen für die Integration von Menschen unterschiedlicher ethnischer Hintergründe und Nationalitäten unterstützt.

Siemens

Siemens fördert Netzwerke für Frauen und Angehörige verschiedener ethnischer Gruppen. Das Unternehmen betont die Wichtigkeit eines inklusiven Führungsstils, der auf Vertrauen, Respekt und offener Kommunikation basiert.

Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Inclusive Leadership zu fördern. Dazu gehören Sensibilisierungsschulungen für Führungskräfte, um ein Bewusstsein für Vielfalt zu schaffen, sowie gezielte Programme zur Förderung von Frauen in Führungspositionen.

Bosch

Bosch setzt auf eine offene und inklusive Unternehmenskultur. Das Unternehmen fördert die Zusammenarbeit von Mitarbeitenden unterschiedlicher Fachrichtungen, Nationalitäten und Geschlechter. Für Bosch ist Inclusive Leadership nicht nur ein ethisches Gebot, sondern stärkt auch die Innovationskraft des Unternehmens.

Auch im öffentlichen Dienst finden sich einige Beispiele für Inclusive Leadership

Stadtverwaltung München

Die Stadtverwaltung München setzt auf eine inklusive Führungskultur, die sich auf die Förderung von Vielfalt und Gleichberechtigung konzentriert. Maßnahmen umfassen die Einführung von Schulungsprogrammen für Führungskräfte, die darauf abzielen, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Inklusion zu schaffen. Zusätzlich werden gezielte Initiativen zur Integration von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten unterstützt, und es werden alle Dokumente auf gendergerechte Sprache umgestellt.

Staatsministerium Baden-Württemberg

Das Staatsministerium Baden-Württemberg hat sich für die Vielfalt und Inklusion eingesetzt, indem es gezielt Programme zur Förderung von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen umsetzt. Das schließt auch Schulungsmaßnahmen ein, um die interkulturelle Kompetenz der Führungskräfte zu stärken und eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit legt großen Wert auf Chancengleichheit und Inklusion. Inklusive Leadership wird durch Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für Führungskräfte gefördert. Die Agentur setzt sich aktiv dafür ein, dass Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen unabhängig von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit gleiche Chancen auf Beschäftigung und Entwicklung haben. Zudem gibt es auch gezielte Maßnahmen, um die Repräsentation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

Fazit

Inclusive Leadership ist kein vorübergehender Trend, sondern eine notwendige Führungsphilosophie für die moderne Arbeitswelt. Durch die demografischen und ökonomischen Entwicklungen ist ein solcher Führungsstil notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig aufrechterhalten zu können.

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